Ausbau der Redundanz für die Fernwärmeversorgung

 | Im Murtenbiet wird immer mehr auf Fernwärme zum Heizen gesetzt. Deutlich über 90 Prozent (Stand 2024) davon entsteht in Holzheizkesseln aus Holzhackschnitzeln und naturbelassenem Altholz. Als Redundanz und für noch mehr Versorgungssicherheit installieren wir 2025 eine zusätzliche Gas-Öl-Feuerung.

Die Entwicklung der Fernwärme im Murtenbiet ist erfreulich: Immer mehr Gebäude werden mit Fernwärme versorgt, weshalb wir das Fernwärmenetz laufend ausbauen und mit weiteren Hausanschlüssen verdichten. Dieser Zuwachs lastet die Produktionsanlage zunehmen aus und macht eine weitere Absicherung, auch Redundanz genannt, für die Versorgungssicherheit nötig.

Fernwärme im Murtenbiet

In der Heizzentrale am Irisweg entsteht durch die Verbrennung von Holz Wärme. Die Wärmeenergie wird in heisses Wasser umgewandelt, das über das Fernwärmenetz zu den Übergabestationen im Murtenbiet gelangt. Dort entsteht das Warmwasser, das in den Gebäuden genutzt wird. Den detaillierten Ablauf zur Fernwärme lesen Sie im Artikel zur Fernwärme in Murten.

 

Höchste Versorgungssicherheit durch Redundanz

Aktuell erzeugen zwei Holzheizkessel deutlich über 90 Prozent des Wärmebedarfs. Um die hohe Versorgungssicherheit zu gewährleisten, gibt es einen zusätzlichen Gasheizkessel. Wenn nötig stellt dieser innerhalb von 20 Minuten die geforderte Leistung bereit und sichert damit die nahtlose Wärmeerzeugung.

In welchen Situationen braucht es eine Redundanz?

Eine Redundanz für die unterbrechungsfreie Fernwärmeversorgung ist in geplanten und ungeplanten Ausfällen wichtig:

  • bei Wartungsarbeiten der Maschinen
  • bei einem allfälligen Ausfall einer der Holzöfen

Bei Redundanzen wird bewusst auf einen anderen Energieträger als die primäre Energiequelle (bei uns Holz) gesetzt. Dies damit man nicht vom selben Energieträger abhängig ist und ein anderes technisches System nutzen kann. Ergebnis ist eine Produktionsanlage, die resilienter gegen Störungen und noch flexibler ist.

Gas-Öl-Feuerung als zweite Redundanz

Aufgrund des steigenden Fernwärmeverbrauchs reicht die bestehende Gasfeuerung als Redundanz zukünftig nicht mehr aus. Deshalb wird im Jahr 2025 eine zusätzliche Feuerung in der Heizzentrale am Irisweg eingebaut. Der etappenweise Bau der Feuerung war bereits zu Beginn des Fernwärmeprojekts vorgesehen – mit der Umsetzung, sobald eine entsprechende Anzahl an Kundenanschlüssen erreicht ist.

Beide Redundanzlösungen – sowohl die Gas- als auch die Ölfeuerung – sind schnell einsetzbar und kompakt in Bezug auf die Anlage und die Lagerfläche.

Normalbetrieb bleibt bestehen

Weder Gas- noch Ölfeuerung werden im Normalbetrieb eingesetzt – der Betrieb der Heizzentrale ändert sich also durch den Zubau der Redundanz nicht. Es ist davon auszugehen, dass der Anteil an durch Holz erzeugte Wärme sehr hoch bleiben wird.

Technische Eckwerte zur Fernwärme im Murtenbiet

Einen tieferen Einblick in die Produktionsmenge und in die für die Verbraucher benötigte Leistung liefert ein Blick auf die Zahlen. Die Leistung von Fernwärme wird in Megawatt (MW) angegeben. Ein Megawatt entspricht 1000 Kilowatt (kW).

 

Leistung pro Jahr

  • Leistung Holzfeuerung I:                       3.2 MW
  • Leistung Holzfeuerung II:                      1.6 MW
  • Leistung Gasfeuerung:                         2.8 MW
  • Leistung Ölfeuerung (neu):                   4.2 MW
  • Anschlussleistung total (Kunden):         7.6 MW

 

Mehr zur Fernwärme im Murtenbiet

© 2025 Industrielle Betriebe Murten - Alle Rechte vorbehalten.