Die Strompreise sinken & der Energiemarkt wandelt sich

 | Für das Jahr 2025 gibt es drei spannende Entwicklungen im Strombereich: Die Stromtarife der IB-Murten sinken erneut, konkret um 5 Rappen pro Kilowattstunde. Private Produzenten von Photovoltaikenergie erhalten ihre Vergütung künftig gemäss des Referenzmarktpreis-Modells. Und der Energiemarkt wandelt sich – die Dezentralität wird spürbar und bringt neue Herausforderungen mit sich. Was das alles bedeutet, haben wir hier für Sie erklärt.

Darum gibt es eine Stromtarifsenkung

Das Preisniveau am Strommarkt hat sich weiter entspannt, womit die benötigte Energie für 2025 günstiger beschafft werden konnte. Zudem profitieren wir vom Modell der strukturierten Beschaffung über mehrere Jahre. Dadurch konnte noch günstigere Energie vor dem außerordentlichen Preisanstieg 2022 beschafft werden. Neben dem Beschaffungsmarkt sinken zum neuen Jahr auch weitere Elemente, aus denen sich der Strompreis zusammensetzt. So auch die Abgaben für die Systemdiensleistungen der Swissgrid und die Stromreserve des Bundes. 

Diese Entwicklungen führen zu der sehr erfreulichen Nachricht für Verbraucherinnen und Verbraucher: 2025 ist der Strom knapp 5 Rappen günstiger. Für Privathaushalte im Standardtarif AquaSuisse bedeutet das: es fallen gut 27 Rappen pro Kilowattstunde an, wodurch eine Entlastung von rund 220 Franken für einen durchschnittlichen Haushalt entsteht. Mehr zu den vier Bestandteilen, aus denen sich der Strompreis zusammensetzt, können Sie in diesem Artikel nachlesen. 

Zur Medienmitteilung Stromtarife 2025

Das neue Rückliefermodell für Solarstrom

Private Produzenten von Photovoltaikenergie werden ab 2025 nach dem Referenzmarktpreis-Modell vergütet. Dieses löst die bisher über das Jahr fixe Rückliefervergütung ab. Das Referenzmarktpreis-Modell ist ein transparentes und faires Marktmodell, das bereits bei einigen grossen Energieversorgern zur Anwendung kommt. Basis für die Vergütung ist der vom Bundesamt für Energie (BFE) quartalsweise publizierte Referenzmarktpreis für Photovoltaikenergie. Private PV-Produzenten erhalten einen Geldbetrag, der den Kosten für die Beschaffung gleichwertiger Energie entspricht. 

 

Was heisst das auf den Punkt gebracht?  

Wer PV-Energie produziert, erhält eine Vergütung aus zwei Bestandteilen. Der erste Teil ist in Abhängigkeit des Referenzmarktpreises und beträgt für Photovoltaikanlagen mit einer installierten Leistung von bis zu 30 Kilowatt mindestens 4.6 Rappen pro Kilowattstunde eingespeiste Photovoltaikenergie. Ist der Referenzmarktpreis höher erhält der Produzent entsprechend mehr. Der zweite Teil entspricht den 5 Rp/kWh, die die IB-Murten freiwillig als Vergütung für den Herkunftsnachweis für PV-Energie auszahlt. Dieser Betrag ist deutlich über dem Marktpreis und so hoch angesetzt, um den Ausbau der erneuerbaren Photovoltaikenergie zu fördern. Der garantierte Mindesttarif pro Kilowattstunde eingespeisten Solarstrom zusammengesetzt also 9.6 Rappen. 

Energiemarkt im Wandel: Dezentralität verändert das Stromnetz

Die Anzahl der Anlagen, die erneuerbaren Strom produzieren – wie Photovoltaikanlagen – nimmt stetig zu. Das Stromnetz wird zunehmend dezentraler. Das ist auch im Murtenbiet deutlich spürbar: Die IB-Murten muss zu bestimmten Zeitpunkten von maximaler Produktion immer weniger Strom aus dem Übertragungsnetz beziehen, da es mittlerweile viele lokale Photovoltaikanlagen gibt, die den Strom für die Region produzieren. An manchen sonnigen Tagen wird fast gar kein Strom aus dem Übertragungsnetz benötigt. Diese Entwicklung hin zu einer dezentralisierten Energieproduktion ist erfreulich, bringt aber auch Herausforderungen mit sich. 

 

Welche Herausforderung gibt es? 

Die Prognose von Stromproduktion und Stromverbrauch wird schwieriger und unsicherer. IB-Murten erstellt eine Prognose über die benötigte elektrische Energie für das Versorgungsgebiet. Fakt ist: wir können den Strombedarf aufgrund der PV-Anlagen weniger gut prognostizieren, vor allem weil diese sehr stark durch das Wetter bestimmt wird. Trifft die Prognose nicht ganz zu, muss sogenannte Ausgleichsenergie bezogen werden; diese ist in der Beschaffung teurer. Ist die Prognose also ungenau, bringt das Kosten mit sich.  

Ein Beispiel: Bei Sonnenschein produziert eine PV-Anlage Strom. Zieht ein Gewitter auf, sinkt die Stromproduktion dieser (und aller betroffener Anlagen) schnell und drastisch. Diese Schwankungen spüren wir jetzt immer deutlicher, da Photovoltaikenergie mittlerweile einen grösseren Anteil am schweizweiten Strommix hat. Damit steigt auch der Kostenanteil für Ausgleichsenergie im Verhältnis zu den Kosten für die im Voraus beschaffte Energie. Wie die Energiebeschaffung für den prognostizierten Strom funktioniert, können Sie im Artikel «Energiebeschaffung bei IB-Murten» nachlesen.  

 

Wie geht IB-Murten damit um? 

Um den Bedarf an Ausgleichsenergie zu minimieren, sind bereits jetzt in den Trafostationen intelligente Messgeräte installiert. Diese ermöglichen uns, die Stromdaten live zu beobachten. So können wir reagieren, wenn es zu plötzlichen Lastzunahmen kommt oder zu Produktionsspitzen. Wie? Indem wir Produktionsanlagen an- oder abschalten. Dieses Vorgehen prüfen wir aktuell in Bezug auf den Einfluss auf das Thema Ausgleichsenergie. 

Alles in allem ist eine Entwicklung hin zu einem intelligenten Stromnetz sinnvoll, zielführend und nötig. Hierfür sind Investitionen in das Stromnetz sowie in Technologien wie Smart Meter zu tätigen. 

Unser Tipp zum Abschluss: SolarMurten

Wussten Sie, dass wir einen Stromtarif anbieten, hinter dem 100 Prozent Photovoltaikenergie aus dem Murtenbiet stecken? Mit SolarMurten unterstützen Sie den Ausbau der Photovoltaikanlagen in Meyriez, Muntelier und Murten. Im Vergleich zum Standardtarif AquaSuisse sind es lediglich 2 Rappen pro Kilowattstunde mehr. Sie möchten auch SolarMurten beziehen? 


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